Nach der Premiere von „Time of the Gypsies“ wird Davor Dujmovic wahrscheinlich die Persönlichkeit Nr.1 sein. Diesen jungen Laiendarsteller bemerkten wir bereits vor vier Jahren, in dem Film „Papa ist auf Dienstreise“, in der Rolle des älteren Sohnes. Jetzt sehen wir Ihn in der Rolle des jungen Roma Perhan, Junge-wachsen, den das Leben gar nicht schont. Über ihn sagt Kusturica kurz: „Dujmovic hat mit seinem Geist den Film bereichert, ein merkwürdiger Bursche. Einer von wenigen Menschen auf den man sich in jedem Moment verlassen kann. Einfach gesagt, er ist ein Mensch, wie wir ihn heute selten treffen. Dujmovic ist derzeit im Urlaub in Sarajevo, wo er sich, wie er sagte, Gedanken macht wie es nun weitergehen soll. Für Kusturica und den gerade abgeschlossenen Film hat er nur Worte des Lobes übrig. Er möchte seinen Weg in der Filmbranche machen, aber nicht aus materiellen Gründen. Der Film zieht ihn an und sitzt in jeder Pore des Neunzehnjährigen.
Nach drei gespielten Filmen „Papa ist auf Dienstreise“, „The Magpie Strategy“ und „Time of the Gypsies“ habe ich meine Erfahrungen gesammelt, bin aber auch zur Erkenntnis gekommen, dass die Akademie für die Bühnenkunst nichts für mich ist. Was könnte ich noch auf der Akademie von mir geben und dazulernen? Nichts. Die Akademie ist nicht notwendig. Ich werde mich weiterhin mit der Filmschauspielerei beschäftigen und wenn das Geld ausgeht, suche ich mir was Neues. Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich in der Pause zwischen zwei Filmaufnahmen mein Geld mit Verkauf von Kohl/Gemüse auf dem Markt verdient habe. Ich bin ein Arbeiterkind, Film und Ruhm haben mich nicht verändert.
Wie kamen Sie zum Film?
Das ist eine lange Geschichte. Kusta (Kusturica) entdeckte mich und meine Eltern unterschrieben den ersten Vertrag in meinen Namen. Ich habe mich an Kusturica gewöhnt, er ist kein anstrengender Regisseur, schreit nicht rum, ist nicht nervös.
Seinen Elan überträgt er gut auf die Darsteller und das gesamte Team. Bevor er mit den Aufnahmen beginnt, versteht er es sehr gut das Team auszuwählen und überlässt es ihnen während der Dreharbeiten selbständig Ihre Rolle zu kreieren. Natürlich, entgeht seinen wachen Augen dabei nichts.
Können Sie uns Ihre Eindrücke nach der ersten Vorführung des Films „Time of the Gypsies“ schildern?
Sich den Film anzusehen, bedeutet eigentlich das neue realistische Bild der Gesellschaft zu erleben. Ich kann keine Szene ausfiltrieren, die einen besonderen Eindruck auf mich hinterließ; Den Eindruck hinterlässt der gesamte Film. Es gibt da Details die mich nachts nicht ruhig schlafen lassen. Das sind Szenen, die tief ins Bewusstsein kriechen, und ob man will oder nicht, muss man sich Gedanken über den Film machen.
Wie viel haben Sie bei dem Film verdient?
Vor einem Jahr und vier Monaten, sah dieser Betrag vielleicht riesig aus, aber heute ist er das ganz und gar nicht. Eigentlich habe ich mehr ausgegeben, als das ich verdient hätte. Ich habe ständig gespielt; Ich bin fast immer im Kader. Das ist eine ermüdende und anstrengende Tätigkeit. Den Film sollte man sich erst anschauen und erst dann seine Schlüsse ziehen. Ich glaube das Kusta (Kusturica), die Welt erstaunen und mit dem dritten Film Amerika erobern wird.